Acht Meter ist ihr Portal hoch und 20 Meter breit, dahinter gelangt man 40 Meter weit ins Bergesinnere. Die Tischoferhöhle ist ein sehr eindrucksvolles Ausflugsziel im Nahbereich des berühmten Kaisergebirges.
Letzte Ruh’ für Mensch und Bär
Überlaufen ist das Plätzchen vor der Tischoferhöhle nie, obwohl auf dem nahen Kaisertal-Wanderweg oft ganze Karawanen unterwegs sind – doch die streben der berühmten Felskulisse des Wilden Kaisers entgegen. Der Kaiserbach, der unterhalb davon durch die (derzeit leider nicht zugängliche) Sparchenklamm rauscht, hat die riesige Grotte einst aus dem Dolomitgestein gewaschen.
Der Boden der Tischoferhöhle besteht aus Lehm, aus dem man zwischen 50.000 und 28.000 Jahre alte Knochen von 380 Bären, etlichen Steinböcken, Rentieren und Wölfen, einer Hyäne und eines Höhlenlöwen gegraben hat, aber auch die sterblichen Überreste von 27 Menschen aus der frühen Bronzezeit. Dass die Höhle als altsteinzeitlicher Jäger-Schlupfwinkel gedient hat, belegen acht Knochen, die vor rund 35.000 Jahren zu einfachen Werkzeugen und Speerspitzen bearbeitet wurden. In der nahen, viel kleineren Hyänenhöhle kamen außerdem bronzezeitliche Keramikteile und Reste eines Schmelzofens zutage. Als man das Felsloch viel später als Unterstand für Schafe nutzte, entstand vielleicht sein heutiger Name aus der Dialektbezeichnung „d’Schofer Höhle“.
Funde aus der Tischoferhöhle sind im im Festungs- und Heimatmuseum Kufstein zu sehen.
Charakter
Einfache und auch für Kinder interessante Wanderung auf einem breiten Weg mit fast 300 Stufen und einem schmaleren Pfad, der kurz zur Höhle hinabführt.
Region
Kaisergebirge / Tirol / Österreich
Start/Ziel
Kaisertal-Parkplatz (490 m), 2 km nördlich von Kufstein im Tiroler Unterinntal (Richtung Ebbs); mit dem Stadtbus vom Bahnhof Kufstein erreichbar.
Bahn/Bus
Gute Bahnverbindung von Innsbruck und Rosenheim.
Schwierigkeit
Einfache Wanderung
Streckentour
2.8 km
Gehzeit
1:30 h
Höhenunterschied
250 hm 250 hm
Karte
KOMPASS Wanderkarte 9
Literatur
KOMPASS Wanderführer 5625 Kaisergebirge
Wegbeschreibung
Der Rückweg erfolgt auf derselben Route in gut 30 Minuten.
Variante: Es lohnt sich, von der Abzweigung auf dem breiten Wanderweg weiter ins Kaisertal hineinzugehen, denn schon nach 100 m öffnet sich das Tal und bald genießt man den Blick zu den Gipfeln des Wilden und des Zahmen Kaisers frei. So erreichen wir den Alpengasthof Veitenhof, etwas weiter hinten den ebenso gastlichen Pfandlhof sowie den benachbarten Berg’k’hof Kaisertal. Hin und zurück zusätzlich bis zu 1:00 h.
Das imposante Tor der Tischoferhöhle – ein „schnelles“ Wanderziel am Rand des Kaisergebirges.
Erste Schritte ins geschichtsträchtige Bergesinnere …
Hier saßen auch schon in der Steinzeit Menschen.
Wer ein kleines Stück weiterwandert, genießt bald diese Ansicht des Wilden Kaisers.