Wunderbar sind die alten Pfade oberhalb dees Dorfes Algund bei Meran, die durch steile, mit südländisch anmutendem Wald bewachsene Hänge zu verborgenen Aussichtsplätzen und seltsamen Steinmonumenten führen.
(Ur-)Geschichte im Meraner Land
Auf einem davon gelangt man auf den sonnengesegneten Geländebalkon des kleinen Bergdorfes Vellau. Wie die Funde von Steinkistengräbern (mit „Seelenlöchern“) und Figurenmenhiren beweisen, ist seine Umgebung mindestens seit der Bronzezeit durchgehend besiedelt.
Schon der urig gepflasterte „Ochsentodweg“ weist mit seinen eingetieften Rillen und Schalen auf eine lange und vor allem mühevolle Vergangenheit hin. Beim Bauernhof Birbamegg passiert man einen Schalenstein mit 27 Grübchen.
Nach der aussichtsreichen Rast vor der neugotischen Kirche von Vellau führt uns dann der Saxnerweg zu einer der interessantesten Felsbilder-Stationen des Landes. Der „Kreuzstein“ über dem schutterfüllten Hasental weist neben sieben Schalen 42 eingravierte Kreuze verschiedener Größe und Art auf – nicht nur Fotofreunde werden sich über diesen originellen Aussichtspunkt hoch über dem Etschtal freuen! Beim nahen Gasthaus Saxnerhof fand man Reste einer bronzezeitlichen Siedlung und nahe dem nächsten Etappenziel, dem riesigen Schlundenstein, wäre ein weiterer Schalenstein zu entdecken.
Den schönsten Auftakt oder Abschluss dieser Tour bildet ein Besuch der Nachbildungen von vier Menhiren vor dem Tourismusbüro Algund: Die bis zu 2,7 Meter großen und vermutlich bis zu 4900 Jahre alten Originale – eine weibliche und drei männliche Figuren, von denen eine mit zehn eingravierten Dolchen, 14 Äxten und einem Ochsengespann geschmückt ist – fand man in der Nähe des Ortes.
Charakter
Mittelschwere Bergwanderung auf Nebenstraßen, breiten Wegen und stellenweise steinigen Waldpfaden; für Kinder geeignet.
Region
Ötztaler Alpen – Texelgruppe / Südtirol – Alto Adige / Italien
Start/Ziel
Algund (354 m), 2 km westlich von Meran.
Die Tour lässt sich abkürzen, indem man von Algund per Bus oder mit dem Sessellift nach Vellau hinauffährt.
Bahn/Bus
Gute Bahnverbindung von Bozen nach Meran; Busverbindung nach Algund vom Bahnhof Meran.
Schwierigkeit
Mittelschwere Bergwanderung
Rundtour
11 km
Gehzeit
4:00 h
Höhenunterschied
640 hm 640 hm
Karte
KOMPASS Wanderkarte 53
Literatur
KOMPASS Wanderführer 5704 Meran und Umgebung
Wegbeschreibung
Vom Platz vor der Kirche in Algund gehen wir zur nahen Alten Landstraße und jenseits auf dem beschilderten Pflasterweg zur Kurve der St.-Hippolyt-Straße (Kapelle), der wir nach rechts folgen. Auf der anschließenden Rosengartenstraße geht’s geradeaus weiter bis zum Grabbach. Vor der Brücke schwenken wir links auf den Grabbach-Weg (Nr. 25) ein, queren weiter oben die Hippolyt-Straße und erreichen schließlich die Brücke des von einer Weinpergola überdeckten St. Kassian-Weges.
Diesem folgen wir gemäß der Beschilderung „Zum Waalweg Plars Töll“ 60 m nach links, dann zweigen wir bei einer Kapelle rechts ab und steigen weiter an – die Abzweigungen zum Algunder Waalweg bleiben unbeachtet. Von der nächsten Straßengabelung wandern wir rechts Richtung Blumenthalerhof und über die Brücke. Nach 150 m schwenken wir rechts auf den historischen und stellenweise gepflasterten Ochsentodweg ein, der Richtung St. Peter ansteigt. Nach dem Buschenschank Unterötzbauer geht’s links auf einem Waldweg Richtung Vellau zum Oberötzhof hinauf, davor über die Zufahrtstraße und auf dem Weg Nr. 26 durch Wald und am Birbamegg-Hof vorbei. So gelangen wir hinauf ins Bergdorf Vellau (966 m). 2:00 h.
Abstieg von der Sessellift-Station auf dem Saxnerweg (Nr. 26A) zum Wetterkreuz und am Kreuzstein vorbei zum Gasthaus Saxnerhof (762 m). Von dort geht’s links auf der Teerstraße bergab und nach ungefähr 500 m links auf dem Schlundensteinweg (Nr. 21) weiter. Wir wandern durch den Wald, überqueren die Zufahrtssraße nach Vellau und gelangen nach ca. 2 km durch das Totengassl zum Schlundenstein. Von dort marschieren wir geradeaus weiter zum Café Konrad am Algunder Waalweg und rechts hinab nach Algund. 2:00 h.