Zum Dolmen von Reignier

Dieser monumentale, vielleicht 5000 Jahre alte „Steintisch“ steht nahe von Reignier im französischen Département Haute-Savoie – im Alpenvorland mit Sicht zu den Bergen des Chablais- und des Aravis-Massivs. 

Besuch beim Pierre-aux-Fées (Feenstein)

Von den sechs Dolmen in Hochsavoyen ist der Pierre-aux-Fées von Saint-Ange bei Reignier sicher der imposanteste. Er befindet sich auf einer von Laubbäumen beschatteten Wiese neben der Straße zwischen den Siedlungen Saint-Ange und L’Eculaz. Sein 4,9 Meter langer, 4,3 Meter breiter und fast 40 Tonnen schwerer Deckstein ruht auf drei bis zu 1,88 Meter hohen Tragsteinen (Orthostaten). Sie alle bestehen aus Granit, wie er im Mont-Blanc-Massiv vorkommt, und wurden vom eiszeitlichen Gletscher in das Gebiet von Les Rocailles transportiert (300 Meter westlich des „Feensteins“ liegen weitere Findlingsblöcke am Ortstand von L’Eculaz). 

Die längliche Anlage ist nach Osten hin ausgerichtet. Ob sie wie viele Dolmen ursprünglich mit einem Erdhügel überdeckt war und wo einst der Eingang lag, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich fehlen inzwischen drei Pfeiler an der Nord-, Süd- und Ostseite. Die verbliebenen Tragsteine weisen geradlinige Seitenränder und eingravierte Rillen auf. Die Unterseite der Deckplatte wurde ebenfalls bearbeitet und abgeflacht worden; auch dort sind zwischen 30 und 50 Zentimeter breite Rillen erkennbar. Da die Oberkanten der Tragsteine jedoch nicht genau hineinpassen, könnten die einzelnen Bauteile schon von einem noch älteren und vielleicht auch größeren Megalithanlage stammen. Das macht eine Altersbestimmung nicht einfacher: Einige Funde zwischen den Steinen gehen auf die Zeit zwischen 3.200 und 2.800 v. Chr. zurück. 

Im Inneren der Anlage liegt ein viereckiger Block, während zwei längliche Platten an der Ostseite liegen. Ihre Bedeutung konnte ebenfalls nicht festgestellt werden. Die reihenförmig angeordneten Brocken im nördlichen und südlichen Bereich, die übrigens nicht aus Mont-Blanc-Granit bestehen, könnten einmal Mauern gebildet haben. 

Der Pierre-aux-Fees – der sagenumwobene „Feenstein“, den man in Reignier auch auch Pierre des morts („Stein der Toten“) nennt – wurde 1819 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, und zwar als „Druidenaltar“. 1910 erklärte man ihn zum Monument historique; heute steht er unter Denkmalschutz.

Region
Aravis – Bornes-Alpen / Haute-Savoie / Frankreich

Start/Ziel
Reignier (470 m) im Tal der Arve, ca. 12 km südöstlich von Genève/Genf; Gare de Reinier (Bahnhof).

Bahn/Bus
Ab Genf über Annemasse mit dem Léman Express.

E-Auto
Ladestation in Reignier-Ésery an der Rue du Mole 163 beim Marché de Reignier und an der Grande Rue 101 am Parkplatz bei der Kirche.

Zufahrt/Zugang:
Vor der Gare de Reinier (Bahnhof) auf der Rue de Bellecombe nach rechts durch das Siedlungsgebiet, nach 670 bei einem Steinkreuz rechts auf Route des Rocailles weiter und nach weiteren 500 m links auf die Route de la Pierre aux Fées Richtung „L’Eculaz, Dolmen “ abzweigen. Nach insgesamt 2,2 km erreichen wir den beschilderten Pierre aux Fées. 

Karte
IGN 3429 OT
Dolmen Reignier 2
Dolmen Reignier 2

Dolmen Reignier 1
Dolmen Reignier 1