Merkwürdige Monumente

Menschen vergehen, ihre Rätsel bestehen

Steine mit Fragezeichen

In den Lavanttaler Alpen zwischen der Steiermark und Kärnten, direkt neben dem Nord-Süd-Wanderweg 05, lächelt es aus einem Fichtenhain heraus: das Steinerne Weibl. Das Kopfrelief dieser eineinhalb Meter hohen Stele hat gut grinsen, denn sein Rätsel bleibt wohl für immer ungelöst. Geht es auf die Kelten zurück oder stammt es aus dem Mittelalter? Handelt es sich um einen Menhir (bretonisch maen = Stein und hir = lang)? Und ist es überhaupt ein Weibl, denn sein dicker Hals könnte ja auch ein Bart sein? 

Manchmal muss man genauer hinsehen. Zwischen den Milliarden Steintrümmern, die in den Alpen wahllos herumliegen, gibt es einige, die von Menschen bewegt, aufgestellt, bearbeitet oder übereinandergeschichtet wurden. Auch das sind historische Objekte und Kulturgüter. Sie aufzusuchen ist spannend und führt manchmal zu wunderschönen Plätzen. Der Versuch, ihr Alter und ihre Bedeutung zu ergründen endet jedoch oft genug im Reich der Spekulation.

Stelen und Menhire, im Kreis oder in Reihen angeordnete Felsbrocken, Rutsch- und Fruchtbarkeitssteine, Dolmen (Felsgräber), steinerne Altäre, Tische und Sitze, Opferschächte, Lochsteine, vom Volk verehrte Höhlen und Quellen, heilige Berge und auch teuflische Plätze – all das erinnert an jahrhunderte- oder gar jahrtausendealte menschliche Sichtweisen.