Allegra! Gibt es einen schöneren Gruß als diesen?
Graubünden, der dreisprachige Kanton
„Freue dich!“ wünscht man sich im Unterengadin auf Rätoromanisch. Noch mehr zu Herzen geht die Langform des Wunsches: „Cha Dieu ans allegra!“ – „Dass Gott uns erfreue!“
Rätoromanisch ist eine der drei Amtssprachen in Graubünden, dem einzigen dreisprachigen Kanton der Schweiz (und seit 1996 auch eine Teilamtssprache des Bundes). Etwa 76 Prozent der Graubündnerinnen und Graubündner sprechen in erster Linie deutsch (mehrheitlich in ostschweizerischer Dialektfärbung), 10 Prozent italienisch (in Südbünden) und 14 Prozent rätoromanisch.
Seit 1938 ist Rätoromanisch in der Schweizer Verfassung als offizielle Landessprache anerkannt; 1996 erhielt es den Status als Amtssprache. Es handelt sich dabei um eine sehr alte Sprache, die auf die ursprünglichen Alpenbewohner und das Latein der römischen Eroberer zurückgeht. Bis weit in die Neuzeit hinein wurde „Rumantsch“ von der Mehrheit der Bevölkerung im Gebiet von Graubünden (und auch im Südtiroler Vinschgau) gesprochen. 2013 bezeichneten rund 35.000 Menschen das Rätoromanische als ihre Hauptsprache.
Zu hören und zu lesen ist Rätoromanisch in fünf verschiedenen Idiomen und mehreren lokalen Dialekten. So spricht man im Unterengadin, wo das Rätoromanische noch am weitesten verbreitet ist, Vallader, im Oberengadin Putér und im Val Müstair Jauer (das ist jedoch keine Schriftsprache, daher schreibt man dort ebenfalls Vallader). In der Surselva im Bündner Oberland spricht man Sursilvan, im Domleschg und im Schams Sutsilvan, im Oberhalbstein und im Albulatal Surmiran. Das 1982 als einheitliche und überregionale Schriftsprache entwickelte „Rumantsch Grischun“ stieß nirgends auf große Akzeptanz.
Rätoromanisch ist eine der drei Amtssprachen in Graubünden, dem einzigen dreisprachigen Kanton der Schweiz (und seit 1996 auch eine Teilamtssprache des Bundes). Etwa 76 Prozent der Graubündnerinnen und Graubündner sprechen in erster Linie deutsch (mehrheitlich in ostschweizerischer Dialektfärbung), 10 Prozent italienisch (in Südbünden) und 14 Prozent rätoromanisch.
Seit 1938 ist Rätoromanisch in der Schweizer Verfassung als offizielle Landessprache anerkannt; 1996 erhielt es den Status als Amtssprache. Es handelt sich dabei um eine sehr alte Sprache, die auf die ursprünglichen Alpenbewohner und das Latein der römischen Eroberer zurückgeht. Bis weit in die Neuzeit hinein wurde „Rumantsch“ von der Mehrheit der Bevölkerung im Gebiet von Graubünden (und auch im Südtiroler Vinschgau) gesprochen. 2013 bezeichneten rund 35.000 Menschen das Rätoromanische als ihre Hauptsprache.
Zu hören und zu lesen ist Rätoromanisch in fünf verschiedenen Idiomen und mehreren lokalen Dialekten. So spricht man im Unterengadin, wo das Rätoromanische noch am weitesten verbreitet ist, Vallader, im Oberengadin Putér und im Val Müstair Jauer (das ist jedoch keine Schriftsprache, daher schreibt man dort ebenfalls Vallader). In der Surselva im Bündner Oberland spricht man Sursilvan, im Domleschg und im Schams Sutsilvan, im Oberhalbstein und im Albulatal Surmiran. Das 1982 als einheitliche und überregionale Schriftsprache entwickelte „Rumantsch Grischun“ stieß nirgends auf große Akzeptanz.
Rätoromanisch unterwegs
Diese Vielfalt schägt sich natürlich auch in Wanderkarten und auf Beschilderungen nieder. Hier nur einige unterschiedliche Begriffe im Unter- und im Oberengadin: aua/ova (Bach oder Wasser), chamonna/chamanna (Schutzhütte), chesa/chasa (Haus), mot/muot (Hügel), lai/lej (See), plan/plaun (Ebene). Viele wichtige Bezeichnungen sind aber mehr oder weniger einheitlich – etwa alp dadaint/dadora/sura/suot (innere/äußere/obere/untere Alp), alv (weiss), bass (niedrig), cotschen (rot), crap (Fels), fuorcla (Pass), god (Wald), grond (groß), laret (Lärchenwald), nair (schwarz), ot (hoch), pitschen (klein), vadret (Gletscher) oder val (Tal).
Auch bezüglich der Aussprache gibt es Besonderheiten:
c vor i und e wie „z“
c vor a, o und u wie „k“
ch wie tsch
g vor i, e. ö und ü wie „j“ oder „dsch“ – beides ist korrekt
g am Wortende wie „dsch“
gn wie „nj“
gl vor i und ü wie „lj“
Das h wird nicht ausgesprochen
s vor Konsonanten: „sch“
s-ch wie „sch-tsch“ (z. B. der Ortsname Cinous-chel wie „Zinuosch-tschel“)
v am Wortanfang wie w, am Wortende wie „f“
eu wie „ä“ bzw. „äu“
uo wie „o“
ieu wie „jou“
c vor i und e wie „z“
c vor a, o und u wie „k“
ch wie tsch
g vor i, e. ö und ü wie „j“ oder „dsch“ – beides ist korrekt
g am Wortende wie „dsch“
gn wie „nj“
gl vor i und ü wie „lj“
Das h wird nicht ausgesprochen
s vor Konsonanten: „sch“
s-ch wie „sch-tsch“ (z. B. der Ortsname Cinous-chel wie „Zinuosch-tschel“)
v am Wortanfang wie w, am Wortende wie „f“
eu wie „ä“ bzw. „äu“
uo wie „o“
ieu wie „jou“